• Skip to main content
  • Skip to header right navigation
  • Skip to site footer
Kommune 360°

Kommune 360°

Kooperative und integrierte Planung und Steuerung für gelingendes Aufwachsen

  • Aktuelles & Angebote
  • Podcast
  • Unser Netzwerk
  • Über uns

Kooperative und integrierte Planung und Steuerung für gelingendes Aufwachsen
26.09.2022 | Blogbeitrag von Nancy Weber dos Santos

Perspektiven von Wirkungsorientierung in der Jugendhilfeplanung

Immer mehr Kom­mu­nen beschäf­ti­gen sich mit dem The­ma Wir­kungs­ori­en­tie­rung und suchen nach Wegen, um ihrer Arbeit mehr Wir­kung zu ver­lei­hen. Wenn es um Wir­kungs­fra­gen geht, ist meist der Ruf nach wir­kungs­ori­en­tier­ten Moni­to­ring­sys­te­men und Eva­lua­ti­on nicht weit. Doch die Dis­kur­se um Wir­kungs­ori­en­tie­rung gestal­ten sich oft schwie­rig. Dann stellt sich her­aus, dass die Erwar­tun­gen an Moni­to­ring­sys­te­me sehr weit aus­ein­an­der­ge­hen kön­nen, Ziel­vor­stel­lun­gen noch vage sind oder Anspruch und Mach­bar­keit aufeinanderprallen. 

Rück­blick auf unse­re Ver­an­stal­tung “Kom­mu­ne gestal­tet!” am 06. Sep­tem­ber 2022 

Um den Blick auf die Per­spek­ti­ven von Wir­kungs­ori­en­tie­rung in der Jugend­hil­fe zu schär­fen und Hil­fe­stel­lung zu geben, wie und wozu Wir­kungs­ori­en­tie­rung in der Kom­mu­ne ein­ge­setzt wer­den kann, hat die Initia­ti­ve Kom­mu­ne 360° am 06. Sep­tem­ber zu einer wei­te­ren Ver­an­stal­tung der Rei­he “Kom­mu­ne gestal­tet!” ein­ge­la­den. Nach einem Kurz­im­puls aus der Initia­ti­ve hat­ten wir noch viel Zeit und Raum für Aus­tausch und Dis­kurs mit den über 60 teil­neh­men­den Fach­kräf­ten aus der kom­mu­na­len Verwaltung. 

Die Wort­mel­dun­gen auf der Ver­an­stal­tung spie­gel­ten unse­re Erfah­rung mit und in Kom­mu­nen wider und zeig­ten uns, dass auf der einen Sei­te die Arbeit mit Wir­kungs­ori­en­tie­rung bei (Jugend­hil­fe-) Planer:innen nichts Neu­es ist. Diver­se Model­le, wie der Wir­kungs­kreis­lauf oder die I‑O-O-I-Logik sind bereits bekannt und wer­den bei der Pla­nung und Umset­zung ein­zel­ner Maß­nah­men gewinn­brin­gend genutzt. Schlag­wor­te wie ziel­ge­rich­te­tes Han­deln, Qua­li­täts­ent­wick­lung oder Betei­li­gung wer­den mit Wir­kungs­ori­en­tie­rung in Ver­bin­dung gesetzt. Schließ­lich ist Wir­kungs­ori­en­tie­rung auch ein Anspruch im Kin­der- und Jugend­stär­kungs­ge­setz (KJSG) oder im Bun­des­teil­ha­be­ge­setz (BTHG) und die Aus­ein­an­der­set­zung mit der Umset­zung ein wich­ti­ger Bau­stein der täg­li­chen Arbeit. Auf der ande­ren Sei­te errei­chen uns vie­le Fra­ge­zei­chen auf kom­mu­na­ler Ebe­ne: wie gelingt es die Wirk­sam­keit ein­zel­ner Maß­nah­men zu erhe­ben und dar­zu­stel­len? Geht das über­haupt? Kann auch die Wirk­sam­keit gan­zer Maß­nah­men­bün­del nach­ge­wie­sen wer­den? Kann und muss die Fra­ge der Wirk­sam­keit über­haupt mit Daten beant­wor­tet werden? 

Die Poli­tik wünscht sich ver­läss­li­che Nach­wei­se, wel­che Maß­nah­men wirk­sam sind. Trä­ger haben Angst vor Mit­tel­kür­zun­gen bei unzu­rei­chen­den Wir­kungs­nach­wei­sen. Und zeit­li­che und finan­zi­el­le Res­sour­cen, um wir­kungs­ori­en­tier­ter arbei­ten zu kön­nen, sind für die meis­ten (Jugend­hil­fe-) Planer:innen im Haus­halt nicht ein­ge­plant. Dazu kom­men die ver­schie­de­nen Per­spek­ti­ven und Erwar­tun­gen der unter­schied­li­chen Akteu­re, um zu gemein­sa­men Lösun­gen zu gelan­gen. Hier bedarf es unse­rer Erfah­rung nach häu­fig zunächst ein­mal einer Sor­tie­rung: einer Sor­tie­rung der Begriff­lich­kei­ten, der Eini­gung auf ein gemein­sa­mes Ver­ständ­nis der Wir­kungs­ori­en­tie­rung sowie – je nach Fokus und Blick­win­kel – einer Sor­tie­rung der unter­schied­li­chen Erwar­tun­gen und Ansprü­che an Wirkungsorientierung. 

Der Impuls: Fünf Kern­bot­schaf­ten für ein Mehr an Per­spek­ti­ven 

Mit fünf Kern­bot­schaf­ten möch­te das Team der Initia­ti­ve Kom­mu­ne 360° für mehr Klar­heit sor­gen und eine Dis­kurs­grund­la­ge schaf­fen, wenn es um ein Mehr an Wir­kungs­ori­en­tie­rung in der kom­mu­na­len Jugend­hil­fe­pla­nung geht. Die Kern­bot­schaf­ten wur­den in der Ver­an­stal­tung wie folgt vorgestellt: 

Kern­bot­schaft 1: Kon­se­quent vom Ergeb­nis den­ken 

Wir­kungs­ori­en­tie­rung kann zunächst ein­mal wört­lich genom­men wer­den: dahin­ter steht die Idee, dass sich das Den­ken und Han­deln von Indi­vi­du­en oder auch die Pro­zes­se und Struk­tu­ren von Sys­te­men an gewünsch­ten Wir­kun­gen ori­en­tie­ren und aus­rich­ten soll­ten. In kom­ple­xen Rea­li­tä­ten ist die direk­te Ver­bin­dung zwi­schen dem Han­deln und dem Ergeb­nis des Han­delns nach einem ein­fa­chen Ursa­che-Wir­kungs-Prin­zip oft nicht ein­deu­tig her­stell­bar. Das macht sowohl die Pla­nung als auch den Nach­weis der Wirk­sam­keit schwer. Wir­kungs­ori­en­tie­rung erhebt aber nicht zwangs­läu­fig den Anspruch der Erbrin­gung von Nach­wei­sen. Wir­kungs­ori­en­tie­rung in einem wei­ten Ver­ständ­nis beginnt damit, dass kon­se­quent vom Ergeb­nis gedacht wird: also, wenn wir unser Han­deln dahin­ge­hend aus­rich­ten, was wir wahr­schein­lich bei den Adressat:innen bewir­ken kön­nen. Wir­kungs­ori­en­tier­te Jugend­hil­fe­pla­nung soll­te sich dann – vom Ende aus gedacht – dar­an aus­rich­ten, im Ver­bund mit ande­ren Akteu­ren und den Ziel­grup­pen selbst ein Unter­stüt­zungs­sys­tem zu gestal­ten, dass ein gelin­gen­des Auf­wach­sen von allen Kin­dern best­mög­lich unter­stützt. Der Auf­bau wir­kungs­ori­en­tier­ter Moni­to­ring­sys­te­me kann dabei ein hilf­rei­ches Steue­rungs­in­stru­ment sein – ist aber für sich genom­men nur Mit­tel zum Zweck der Wirkungsorientierung. 

Kern­bot­schaft 2: Maß­nah­men- und Sys­tem­ebe­ne unter­schei­den 

In ihrem Arbeits­kon­text schau­en Jugendhilfeplaner:innen nicht nur auf die Wir­kung ein­zel­ner Akti­vi­tä­ten und Ange­bo­te (Maß­nah­men­ebe­ne), son­dern zugleich auf die Viel­zahl von ver­schie­de­nen Maß­nah­men und deren Zusam­men­spiel (Sys­tem­ebe­ne). Letz­te­res stellt sowohl Planer:innen als auch die betei­lig­ten Akteu­re vor eine grö­ße­re Her­aus­for­de­rung: denn die Sum­me aus iso­lier­ten, wirk­sa­men Ein­zel­maß­nah­men stellt allein noch kein wir­kungs­vol­les Gesamt­sys­tem sicher. Wie gelingt es also, dass sowohl wirk­sa­me Ein­zel­maß­nah­men sicher­ge­stellt wer­den als auch ver­schie­de­ne Maß­nah­men und Pro­zes­se inte­griert gedacht, mit­ein­an­der abge­stimmt und in ein wirk­sa­mes Zusam­men­spiel gebracht wer­den? Wie ver­bes­sert man die Qua­li­tät der Zusam­men­ar­beit auf kom­mu­na­ler Ebene? 

Wir­kungs­ori­en­tie­rung auf Sys­tem­ebe­ne erfor­dert dann das Ein­be­zie­hen aller Akteu­re, vor allem auch Poli­tik, Zivil­ge­sell­schaft und die Adressat:innen selbst. Denn nur dann kann das Han­deln sich an den Bedar­fen und den gemein­sam abge­stimm­ten Ziel­stel­lun­gen ori­en­tie­ren und ein Ver­ständ­nis der Ver­ant­wor­tungs­ge­mein­schaft ent­wi­ckelt werden. 

Kern­bot­schaft 3: Gemein­sa­me Ver­stän­di­gung über den Zweck 

Wir­kungs­ori­en­tie­rung hat vie­le Facet­ten, lässt sich mit ver­schie­de­nen Erwar­tun­gen und Umset­zungs­ideen ver­bin­den und wirft Fra­gen nach der inhalt­li­chen Aus­rich­tung auf. Doch war­um über­haupt mehr Wir­kungs­ori­en­tie­rung? Wir­kungs­ori­en­tier­tes Arbei­ten im kom­mu­na­len Steue­rungs­sys­tem kann ver­schie­de­ne Funk­tio­nen erfül­len. Fol­gend vier mög­li­che Zwe­cke mit den pas­sen­den Fra­ge­stel­lun­gen, die nicht immer trenn­scharf sind und sich u.U. auch gegen­sei­tig bedingen. 

Zweck 1: Sinn­stif­tung.  

Wir­kungs­ori­en­tier­tes Arbei­ten heißt u.a., sich des Sinns des gemein­sa­men Arbei­tens bewusst zu wer­den. Fra­gen Sie sich und die Ver­ant­wor­tungs­ge­mein­schaft, war­um sie mit­ein­an­der ein Vor­ha­ben umset­zen und den bevor­ste­hen­den Pro­zess zusam­men gehen und set­zen sich gemein­sa­me Zie­le und Schwer­punk­te. Bespre­chen Sie auch, wel­che Erwar­tun­gen im Raum sind, was ein jeder zu einer bes­se­ren Qua­li­tät der Ergeb­nis­se bei­tra­gen kann, wor­auf sie Ein­fluss haben, aber auch wo Gren­zen lie­gen. Rücken Sie das “War­um” – also den Sinn – in den Fokus, för­dern Sie das eigen­ver­ant­wort­li­che Han­deln der Betei­lig­ten, was sich moti­vie­rend auf die­se und die gesam­te Grup­pe auswirkt. 

Zweck 2: Kom­mu­ni­ka­ti­on.  

Wir­kungs­ori­en­tie­rung heißt auch, über Wir­kung und den Weg dahin zu spre­chen und sie für ande­re trans­pa­rent zu machen. Wel­che Geschich­ten erzählt man wie und (mit) wem, um die Qua­li­tät der Wir­kung nach­voll­zieh­bar und glaub­haft zu machen? Wir sehen Kom­mu­ni­ka­ti­on nach innen wie nach außen als einen gro­ßen Hebel, um auf sich auf­merk­sam zu machen, ein Netz­werk auf­zu­bau­en und Befürworter:innen zu fin­den. Auch der ers­te erreich­te Mei­len­stein inner­halb eines wir­k­ori­en­tier­ten Pro­zes­ses, wie z.B. die Eini­gung auf gemein­sa­me Zie­le, ist ein Erfolg. Reden Sie dar­über. Machen Sie jedoch auch Her­aus­for­de­run­gen trans­pa­rent sowie die Lear­nings, die Sie dar­aus zie­hen. Die Betei­li­gung von Adressat:innen ist hier­bei eine hilf­rei­che Diskursgrundlage. 

Zweck 3: Steue­rung und Pla­nung. 

Wir­kungs­ori­en­tie­rung heißt auch, gemein­sa­me Zie­le zu set­zen. Das wie­der­um zahlt auf Pla­nung und Steue­rung ein und macht das orches­trie­ren der betei­lig­ten Akteu­re leich­ter. Unse­re The­se: inte­grier­tes Arbei­ten und eine Ver­ant­wor­tungs­ge­mein­schaft auf Augen­hö­he füh­ren zu einer bes­se­ren Qua­li­tät der Inter­ven­tio­nen und zu mehr Effi­zi­enz. Gut für den Haushalt! 

Zweck 4: Qua­li­täts­si­che­rung. 

Unter Qua­li­täts­si­che­rung ver­ste­hen wir mehr als das Mes­sen von Daten und Nach­wei­sen der Wir­kung. Hier­bei geht es um die Aus­ein­an­der­set­zung mit dem Pro­zess und den Ergeb­nis­sen. Was ist gut gelau­fen, was nicht, was wol­len wir anders machen? Der Fokus liegt hier auf eine ste­ti­ge Wei­ter­ent­wick­lung der Zusam­men­ar­beit und das ite­ra­ti­ve Reflek­tie­ren der Akti­vi­tä­ten, wel­che best­mög­lich auf ein Ziel ein­zah­len. Stich­wort: Gemein­sam Lernen. 

Um zu klä­ren, wel­chen Zweck Sie in den Fokus rücken möch­ten, suchen Sie mög­lichst früh­zei­tig den gemein­sa­men Dia­log und machen Sie die Erwar­tun­gen der unter­schied­li­chen Akteu­re trans­pa­rent. Es ist voll­kom­men nor­mal, dass durch die unter­schied­li­chen Per­spek­ti­ven die­ser hete­ro­ge­nen Grup­pe ande­re Erfah­rungs­wer­te und Zie­le mit wir­kungs­ori­en­tier­tem Arbei­ten im Raum sein kön­nen. Die gemein­sa­me Ver­stän­di­gung dar­über ist der bes­te Weg, um Miss­ver­ständ­nis­se und Frust zu ver­mei­den und kann neben dem wert­schät­zen­den Mit­ein­an­der maß­geb­lich zum gemein­sa­men Erfolg beitragen. 

Kern­bot­schaft 4: Unter­schei­dung von Wir­kungs­ana­ly­se, Wir­kungs­ori­en­tie­rung und Wir­kungs­plau­si­bi­li­sie­rung 

Wir­kungs­ana­ly­se ist der Ver­such, mit­hil­fe von Daten eine Ursa­che-Wir­kungs-Bezie­hung nach­zu­voll­zie­hen und zu prü­fen, ob man sich mit den durch­ge­führ­ten Inter­ven­tio­nen in gewünsch­te Rich­tung bewegt. Dazu wer­den häu­fig Moni­to­ring­sys­te­me auf­ge­setzt und Eva­lua­tio­nen durch­ge­führt. Doch gera­de, wenn es um sozia­le Wir­kung, also Ver­än­de­run­gen im Den­ken und Han­deln oder gar in der Ver­än­de­rung von Lebens­wel­ten geht, stößt die Wir­kungs­ana­ly­se häu­fig an Gren­zen der “Mess­bar­keit”. Wel­che Maß­nah­me im kom­ple­xen Geflecht aus Unter­stüt­zungs­an­ge­bo­ten hat wel­chen Bei­trag am Auf­wach­sen von Kin­dern geleis­tet? Wel­che ande­ren Ein­flüs­se waren noch im Spiel? Wir­kun­gen auf Maß­nah­men­ebe­ne las­sen sich in einem kom­ple­xen Umfeld oft nicht iso­liert betrach­ten und ent­spre­chen­de Ent­schei­dun­gen in der Pla­nung und Steue­rung sind schwer zu treffen. 

Wir­kungs­ori­en­tie­rung fokus­siert in ers­ter Linie auf eine hand­lungs­lei­ten­de Hal­tung. Eine Hal­tung, gemein­sam kon­se­quent aus­ge­hend von den Bedar­fen der Adressat:innen aus zu den­ken sowie Per­spek­ti­ven­viel­falt als einen gro­ßen Mehr­wert zu sehen. Für die Jugend­hil­fe­pla­nung heißt das also, vom gelin­gen­den Auf­wach­sen her zu den­ken und dabei mög­lichst vie­le Blick­win­kel zu berück­sich­ti­gen. Die wir­kungs­ori­en­tier­te Arbeit ver­folgt immer einen Zweck und einer sinn­vol­len Logik. Dabei wer­den gesetz­te Struk­tu­ren und Pro­zess­ab­läu­fe stets hin­ter­fragt; zusam­men mit allen wich­ti­gen Akteu­ren. Die­se Ver­ant­wor­tungs­ge­mein­schaft aus Ver­wal­tung, Poli­tik und Zivil­ge­sell­schaft kann sich so auf eine gemein­sa­me Spra­che eini­gen und Ziel­vor­stel­lun­gen besprech­bar machen. In die­ser Art zu arbei­ten ste­cken vie­le Poten­zia­le, aber auch Gren­zen. Denn die Wir­kung von wir­kungs­ori­en­tier­tem Zusam­men­ar­bei­ten lässt sich nicht per quan­ti­ta­tiv erho­be­nen Daten nachweisen. 

Wenn die Wir­kungs­ana­ly­se an die Gren­zen der Mess­bar­keit stößt, bie­tet der Ansatz der Wir­kungs­plau­si­bi­li­sie­rung eine gute Alter­na­ti­ve. Ver­schie­de­ne Akteu­re wer­fen dabei gemein­sam einen Blick auf die vor­han­de­ne quan­ti­ta­ti­ve und qua­li­ta­ti­ve Daten­la­ge und dis­ku­tie­ren sie. Dabei ergän­zen sie ihre ver­schie­de­nen (sub­jek­ti­ven) Per­spek­ti­ven und plau­si­bi­li­sie­ren im Dis­kurs, wel­che Wir­kung mut­maß­lich durch bestimm­te Maß­nah­men erzeugt wur­de. So erhält man eine ande­re Qua­li­tät der Ent­schei­dun­gen und schafft Akzep­tanz sowie Verständnis. 

Kern­bot­schaft 5: Wir­kungs­ori­en­tie­rung als Hal­tung 

Wie oben bereits ange­ris­sen, sehen wir Wir­kungs­ori­en­tie­rung in ers­ter Linie als eine hand­lungs­lei­ten­de Hal­tung. Eine Hal­tung, selbst­kri­tisch zu sein und eine Hal­tung, das koope­ra­ti­ve Mit­ein­an­der zu för­dern und zu for­dern. Gemein­sam kon­se­quent von den Bedar­fen der Ziel­grup­pe und den ent­spre­chend gewünsch­ten Wir­kun­gen aus zu den­ken heißt, die Per­spek­ti­ven­viel­falt im Raum wert­zu­schät­zen und die­se als gro­ße Chan­ce für eine kon­struk­ti­ve Pro­blem­ana­ly­se und qua­li­ta­tiv hoch­wer­ti­ge Lösungs­ent­wick­lun­gen zu nut­zen. Ganz offen und reflek­tiv immer wie­der das Mit­ein­an­der suchen steht hier mehr im Fokus, als sich rein auf Daten zu konzentrieren. 

Fazit

Im Aus­tausch und Dis­kurs mit den teil­neh­men­den Fach­kräf­ten wur­de deut­lich, dass die Theo­rie in vie­len Facet­ten bereits bekannt ist. Wenn es jedoch um ein wir­kungs­vol­les Zusam­men­spiel unter­schied­li­cher Akteu­re und ver­schie­de­ner Maß­nah­men geht, pral­len zum einen die Erwar­tun­gen häu­fig auf­ein­an­der und zum ande­ren ist die Umset­zungs­pra­xis mit vie­len Her­aus­for­de­run­gen verbunden. 

Die Ein­füh­rung und Ver­ste­ti­gung von wir­kungs­ori­en­tier­tem Arbei­ten ist ein mehr­jäh­ri­ger Lern­pro­zess, begin­nend bei den betei­lig­ten Indi­vi­du­en selbst bis hin zur Wei­ter­ent­wick­lung von Pro­zes­sen, Struk­tu­ren und gemein­sa­men Kul­tur auf der Sys­tem­ebe­ne. Was ist über­haupt die gewünsch­te Ver­än­de­rung – wer wünscht sich hier was? Was ist eigent­lich die Bedarfs­la­ge? Wie müs­sen Maß­nah­men gestal­tet sein, um wirk­sam wer­den zu kön­nen? Wie kön­nen alle invol­vier­ten Akteu­re best­mög­lich dazu bei­tra­gen? Um die­se Fra­gen zu klä­ren, braucht es 

  • Dia­log­fä­hig­keit, 
  • Refle­xi­ons- und Lernbereitschaft, 
  • Aner­ken­nung und Wert­schät­zung ver­schie­de­ner Perspektiven, 
  • Betei­li­gungs­ori­en­tie­rung sowie 
  • Koope­ra­ti­ons­fä­hig­keit. 

Blei­ben Sie des­halb im Dis­kurs mit allen Akteurs­grup­pen, gehen Sie wo mög­lich klein­schrit­tig vor, wägen Sie ab und reflek­tie­ren. Machen Sie sich der Poten­zia­le, aber auch der Gren­zen bewusst und schau­en Sie gemein­sam, wo es beson­ders wich­tig ist, am Ball zu blei­ben und wel­che Prio­ri­tä­ten im Rah­men des Mög­li­chen gesetzt wer­den müs­sen. Machen Sie sich bewusst, dass sich Wir­kungs­ori­en­tie­rung nicht von jetzt auf gleich imple­men­tie­ren lässt. Wel­chen klei­nen Schritt wol­len Sie als nächs­tes gehen? 

Vorheriger Beitrag: Hereinspaziert, wir haben renoviert!
Nächster Beitrag: Pssst... wir verraten Ihnen was: Erste Sneak Preview zum K360 Festival für innovative Planung 

Leser-Interaktionen

Schreiben Sie einen Kommentar Antworten abbrechen

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Mehr zum Thema

06.09.2022 | Veranstaltung

Kommune gestaltet! - Perspektiven von Wirkungsorientierung in der Jugendhilfeplanung

6. Sep­tem­ber 2022 @ 13:00–13:55 – Ein­la­dung zur Ver­an­stal­tung „Kom­mu­ne gestal­tet! – Per­spek­ti­ven von Wir­kungs­ori­en­tie­rung in der Jugend­hil­fe­pla­nung“ Auf unse­rer Ver­an­stal­tung der Rei­he “Kom­mu­ne gestal­tet!” am 06. Sep­tem­ber von 13:00 – 13:55 Uhr set­zen wir, die Initia­ti­ve Kom­mu­ne 360°, die­ses Mal den Fokus auf Wir­kungs­ori­en­tie­rung.    Dabei ord­nen wir die Begrif­fe Wir­kung und Wir­kungs­ori­en­tie­rung in einem kur­zen Impuls ein und bli­cken auch […]

Mehr erfahrenKommune gestaltet! - Perspektiven von Wirkungsorientierung in der Jugendhilfeplanung
01.04.2022 | Blogbeitrag von Nancy Weber dos Santos

Veranstaltungsreihe: „Kommune gestaltet!“

Am 5. April star­tet unse­re neue Ver­an­stal­tungs­rei­he „Kom­mu­ne gestal­tet!“.  Wir laden Gestalter:innen und Change-Maker:innen aus der kom­mu­na­len Ver­wal­tung und Poli­tik ein, sich durch kom­pak­te Fachim­pul­se inspi­rie­ren zu las­sen und gemein­sam zu dis­ku­tie­ren: Wie kön­nen Ver­wal­tung und Poli­tik die kom­mu­na­len Unter­stüt­zungs­struk­tu­ren für Kin­der und Fami­li­en noch wirk­sa­mer gestal­ten und so ein gelin­gen­des Auf­wach­sen von allen Kindern …

Mehr erfahrenVeranstaltungsreihe: „Kommune gestaltet!“
25.10.2021 | Blogbeitrag von Carolin Friebe

MitWirkung – Perspektiven für Familien – Ein Projekt von Gesundheit Berlin-Brandenburg e.V. stellt sich vor (Gastbeitrag)

Wirkts schon? – Aber Hal­lo! In fünf Ber­li­ner Bezir­ken wirkt so eini­ges: In Lich­ten­berg, Tem­pel­hof-Schö­ne­berg, Char­lot­ten­burg-Wil­mers­dorf, Fried­richs­hain-Kreuz­berg und Mar­zahn-Hel­lers­dorf wird im Rah­men des Pro­jek­tes “Mit­Wir­kung – Per­spek­ti­ven für Fami­li­en” wir­kungs­ori­en­tier­tes Arbei­ten seit Sep­tem­ber 2019 gelehrt, gelernt und viel wich­ti­ger: in die Tat umgesetzt.

Mehr erfahrenMitWirkung – Perspektiven für Familien – Ein Projekt von Gesundheit Berlin-Brandenburg e.V. stellt sich vor (Gastbeitrag)

Rückfragen? Sprechen Sie uns gerne an.

Karin Kowalczyk
karin.kowalczyk@phineo.org


Nastasja Ilgenstein
Nastasja.Ilgenstein@dkjs.de

Bleiben Sie auf dem Laufenden!

Einmal im Quartal informiert unser Newsletter über aktuelle Themen, Veranstaltungen und Entwicklungen aus der Welt der Kommunen.

Jetzt zum Newsletter anmelden

Eine Initiative von:

Auridis Stiftung

  • Kontakt
  • Newsletter
  • Impressum
  • Datenschutz
  • Netiquette
Cookie Einstellungen
Cookie Einstellungen

Wir verwenden Cookies, um unsere Website und unseren Service zu optimieren.

Systemrelevante Cookies Immer aktiv
Der Zugriff oder die technische Speicherung ist unbedingt für den rechtmäßigen Zweck erforderlich, um die Nutzung eines bestimmten Dienstes zu ermöglichen, der vom Abonnenten oder Nutzer ausdrücklich angefordert wurde, oder für den alleinigen Zweck der Übertragung einer Nachricht über ein elektronisches Kommunikationsnetz.
Vorlieben
Die technische Speicherung oder der Zugriff ist für den rechtmäßigen Zweck der Speicherung von Voreinstellungen erforderlich, die nicht vom Abonnenten oder Nutzer beantragt wurden.
Statistiken
Die technische Speicherung oder der Zugriff, der ausschließlich zu statistischen Zwecken erfolgt. Die technische Speicherung oder der Zugriff, der ausschließlich zu anonymen statistischen Zwecken verwendet wird. Ohne eine Aufforderung, die freiwillige Zustimmung Ihres Internetdienstanbieters oder zusätzliche Aufzeichnungen von Dritten können die zu diesem Zweck gespeicherten oder abgerufenen Informationen allein in der Regel nicht zu Ihrer Identifizierung verwendet werden.
Marketing
Die technische Speicherung oder der Zugriff ist erforderlich, um Nutzerprofile zu erstellen, um Werbung zu versenden oder um den Nutzer auf einer Website oder über mehrere Websites hinweg zu ähnlichen Marketingzwecken zu verfolgen.
Optionen verwalten Dienste verwalten Anbieter verwalten Lesen Sie mehr über diese Zwecke
Einstellungen
{title} {title} {title}