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Kooperative und integrierte Planung und Steuerung für gelingendes Aufwachsen

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Kooperative und integrierte Planung und Steuerung für gelingendes Aufwachsen
02.02.2023 | Blogbeitrag von Theresa Hilse-Carstensen

Workshop Lernen aus Krise(n)

Ein Gast­bei­trag von Dr. The­re­sa Hil­se-Cars­ten­sen, Kariem Soli­man und René Eichel­ber­ger, IKPE

Kom­mu­na­le Ver­wal­tun­gen ste­hen, trotz ihres auf Kon­ti­nui­tät beru­hen­den Ver­sor­gungs­auf­trags per­ma­nent unter auf sie ein­wir­ken­den Ände­rungs- und Anpas­sungs­im­pul­sen. Ins­be­son­de­re die Coro­na-Pan­de­mie hat Ver­wal­tun­gen in den letz­ten Jah­ren her­aus­ge­for­dert, bewähr­te Hand­lungs­mus­ter in Fra­ge gestellt und eine rasche Anpas­sung der kom­mu­na­len Ver­wal­tungs- und Pla­nungs­struk­tu­ren erfor­dert. Der Fokus, Kri­sen auch als Gele­gen­heits­fens­ter für krea­ti­ve Lösungs­an­sät­ze zu inter­pre­tie­ren moti­vier­te das Insti­tut für kom­mu­na­le Pla­nung und Ent­wick­lung e.V. An-Insti­tut der FH Erfurt (IKPE) eine Stu­die zur Zukunft kom­mu­na­ler Pla­nung durch­zu­füh­ren (sie­he Soli­man et al. 2022) und Erkennt­nis­se sowie Dis­kus­si­ons­fra­gen in einem Work­shop für das Fes­ti­val für inno­va­ti­ve Pla­nung zu bündeln. 

Der Work­shop „Ler­nen aus Kri­sen“ begann mit dem Koope­ra­ti­ons­spiel „Strip­pen­zie­her“. Die Teil­neh­men­den hat­ten die Auf­ga­be, gemein­sam, mit­tels eines, an Strip­pen befes­tig­ten Stif­tes, einen Smi­ley zu zeich­nen. Die­se Her­aus­for­de­rung sym­bo­li­sier­te die Not­wen­dig­keit zum Koor­di­nie­ren unter unge­wohn­ten Vor­aus­set­zun­gen. Die, schein­bar koor­di­nie­rungs­er­fah­re­nen, Teil­neh­men­den einig­ten sich vor­ab über die Per­spek­ti­ve der fina­len Abbil­dung und den detail­lier­ten Ablauf zum Zeich­nen der Gesichts­ele­men­te. Durch die­se ziel­ge­rich­te­te Kom­mu­ni­ka­ti­on konn­te die Auf­ga­be äußerst zufrie­den­stel­lend erfüllt wer­den. Wir hal­ten fest: Kom­mu­ni­ka­ti­on kann als rele­van­ter Schlüs­sel zum koor­di­nier­ten (Ver­wal­tungs-) Han­deln gese­hen werden. 

© DKJS|Henry Sowinski
© IKPE

Im Rah­men von Grup­pen­dis­kus­sio­nen an den The­men­ti­schen „Kri­se“ und „Ler­nen“ wur­de deut­lich, dass auf­grund der viel­fäl­ti­gen Asso­zia­tio­nen mit dem The­ma Kri­se eine ein­heit­li­che Begriffs­de­fi­ni­ti­on rea­li­täts­fern erscheint. Des Wei­te­ren dis­tin­gu­ier­ten die Teil­neh­men­den zwi­schen Pro­blem und Kri­se, wobei eine Per­son die Ver­wal­tung als Pro­blem­lö­ser beschrieb. Sobald sich die Ver­wal­tung am Ran­de der Hand­lungs­un­fä­hig­keit befin­det, durch bspw. Fach­kräf­te­man­gel oder his­to­ri­sche Wen­de­punk­te, wer­den Pro­ble­me zur Kri­se bzw. als sol­che von der Ver­wal­tung wahr­ge­nom­men. Die Ambi­va­lenz des Kri­sen­be­griffs zeigt auf, dass Ver­wal­tun­gen aus extern ver­ur­sach­ten Kri­sen und deren Fort­be­stand ler­nen kön­nen, trotz der Gefahr eige­ne Hand­lungs­fä­hig­keit einzubüßen. 

Die Teil­neh­men­den nann­ten neben aktu­el­len Kri­sen wei­te­re Her­aus­for­de­run­gen der Ver­wal­tun­gen, ins­be­son­de­re den Per­so­nal- und Fach­kräf­te­man­gel sowie eine sub­op­ti­ma­le Lern­do­ku­men­ta­ti­on. Das Auf­recht­erhal­ten der Hand­lungs­fä­hig­keit wur­de als Schwel­le zwi­schen Her­aus­for­de­run­gen und Kri­se beschrie­ben. Das Ler­nen wird hier­bei als Chan­ce gese­hen, bes­ser mit aktu­el­len Her­aus­for­de­run­gen umge­hen zu können. 

Beim The­men­tisch „Ler­nen“ zeig­te sich, dass auch abseits von Kri­sen orga­ni­sa­tio­na­les Ler­nen statt­fin­den soll­te. Dies geschieht jedoch in den wenigs­ten Fäl­len, ins­be­son­de­re auf­grund feh­len­der Doku­men­ta­ti­on gelin­gen­der Lösun­gen und Anreizmechanismen. 

Nach einem Grup­pen­wech­sel an den The­men­ti­schen bestand die Her­aus­for­de­rung der einen Grup­pe dar­in, den zuvor impli­zit genutz­ten Kri­sen­be­griff zu schär­fen. Dies erwies sich, abge­se­hen von der Nen­nung aktu­el­ler Kri­sen, als kom­plex. Über den Begriff des Ler­nens ent­wi­ckel­te sich eine Dis­kus­si­on zu der Lern­fä­hig­keit, den Umgang mit Per­so­nal­her­aus­for­de­run­gen hin zu dem Ziel der Auf­recht­erhal­tung von Leis­tungs­fä­hig­keit. Die Gefähr­dung der Leis­tungs­fä­hig­keit als mög­li­che Sicht­wei­se auf Krise(n) wur­de als Impuls für Ler­nen interpretiert. 

Resü­mie­rend wird deut­lich, dass Unter­schie­de im Dis­kus­si­ons­ver­lauf zwi­schen den Grup­pen erkenn­bar sind: Die Teil­neh­men­den, die von der Kri­se ins Ler­nen wech­sel­ten, sahen die Kri­se als Not­wen­dig­keit zum orga­ni­sa­tio­na­len Ler­nen und nann­ten u.a. das Ziel zum Sta­tus-Quo zurück­zu­keh­ren. Die Dis­ku­tan­ten, die vom Ler­nen in die Kri­se geführt wur­den, gaben mehr­heit­lich an, dass Ler­nen ein per­ma­nen­ter Auf­trag an Ver­wal­tun­gen sei, wobei auch orga­ni­sa­ti­ons­in­ter­ne und exter­ne Netz­wer­ke unter­stüt­zend wir­ken kön­nen. Im Fokus ste­hen die Doku­men­ta­ti­on und das Auf­recht­erhal­ten des Gelern­ten in Krisenzeiten. 

Abschlie­ßend wur­den aktu­el­le Kri­sen­be­grif­fe sowie der Über­gang vom kri­sen­in­ter­nen zum kri­sen­über­grei­fen­den Ler­nen anhand der Stu­die von Bau­er et al. (2022) im Ple­num prä­sen­tiert. Dies knüpf­te sehr gut an den vor­he­ri­gen Dis­kurs an und wur­de von den Teil­neh­men­den wert­schät­zend auf­ge­nom­men. Mit kon­kre­ten Ergeb­nis­sen aus der IKPE Stu­die „Zukunft der kom­mu­na­len Pla­nung – Ler­nen aus Krise(n)“ (Soli­man et al. 2022) wur­de empi­risch bestä­tigt, dass ein Mehr an Koope­ra­ti­on dazu führt, dass in Ver­wal­tun­gen Lern­pro­zes­se initi­iert, gefes­tigt und insti­tu­tio­nell ver­ste­tigt wer­den kön­nen. Das Ler­nen in Netz­wer­ken ermög­licht es Orga­ni­sa­tio­nen aus der Kri­se für die aktu­el­le Kri­se sowie für künf­ti­ge Kri­sen zu ler­nen und ihre Hand­lungs­fä­hig­keit lang­fris­tig zu bewah­ren oder sogar zu stärken. 

Das IKPE-Team dankt den Teil­neh­men­den des Work­shops für die Dis­kus­si­ons­be­reit­schaft sowie dem Team von Kom­mu­ne 360° für die Orga­ni­sa­ti­on des Fes­ti­vals und die damit ver­bun­de­ne Mög­lich­keit, aktu­el­le Ergeb­nis­se und Dis­kus­si­ons­fra­gen vor­zu­stel­len und zu erörtern. 

Quel­len 

Bau­er, M.W. / Otto, J. / Scho­ma­ker, R.M. (2022): “Kri­sen­in­ter­nes Ler­nen« und »kri­sen­über­grei­fen­des Ler­nen« in der deut­schen Kom­mu­nal­ver­wal­tung. In: ZPol 32, 787–804 (2022). https://doi.org/10.1007/s41358-022–00323‑5  

Soli­man, K.; Fischer, J.; Hil­se-Cars­ten­sen, T.; Huber, S. und Döbel I. (2022b). Zukunft der kom­mu­na­len Pla­nung – Ler­nen aus Krise(n). Kurz­dar­stel­lung von Stu­di­en­ergeb­nis­sen. Hg. v. IKPE Insti­tut für kom­mu­na­le Pla­nung und Ent­wick­lung e.V. An-Insti­tut der FH Erfurt (IKPE). https://www.ikpe-erfurt.de/wp-content/uploads/2022/11/Final_IKPE-A4-Broschuere-Factsheet-web.pdf 

Gastautorin: Dr. Theresa Hilse-Carstensen, ist Sozialarbeiterin und als stellvertretende Institutsleiterin und wissenschaftliche Mitarbeiterin seit 2017 beim IKPE tätig. Dort übernimmt sie die fachliche Begleitung des Landesprogramms „Solidarisches Zusammenleben der Generationen“. 
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